Vom Loslassen und akzeptieren was ist.

 

 

Das einzig Beständige im Leben ist die Veränderung

 

Ein Spruch der mir gut gefällt aber auch einen bitteren Nachgeschmack hat. Es ist doch so gemütlich, wenn alles passt und auch für einige Zeit so bleibt. Aber irgendwann wird’s fad. Mein Leben war nie fad. Im Gegenteil, ich habe mir so oft etwas mehr Ruhe und Gleichmäßigkeit gewünscht. Aber so ist es nun mal. Alles ist ständig im Wandel auch ich selbst.

 

Die Idee mit Pferd und Hund vom Donauursprung zum schwarzen Meer zu wandern „geistert“ nun schon einige Jahre in meinem Kopf herum. Schon ein paar Mal war ich im Schwarzwald an der sogenannten Donauquelle in Donaueschingen. Eigentlich entspringt die Donau ja woanders wie ich jetzt weiß, aber erst nach dem Zusammenfluss zwischen Brigach und Breg heißt der Fluss Donau. Also war mir klar, hier soll meine Reise beginnen. Die erste Zeit hab ich die Idee „vor mir hergeschoben“. Ja, irgendwann mach ich das, aber jetzt passt es nicht. Aber der passende Zeitpunkt kommt nie. Es kommt immer „was dazwischen“. Also hab ich mir gedacht JETZT ist der richtige Zeitpunkt! Jetzt geh ich es an. Also hab ich Vorträge von Reisenden gesucht, Bücher gelesen, im Internet recherchiert, mit Leuten geredet und immer mehr Begeisterung für diese Idee entwickelt. Ich kann es kaum erwarten bis es endlich losgeht.

 

Da ich ein strukturierter organisierter Mensch bin, hab ich mich auch beim Amtstierarzt erkundigt was meine Tiere für Impfungen benötigen würden, und wie die Voraussetzungen in den verschiedenen Ländern sind.  Der Tierarzt hat mich indirekt vor einer Reise nach Rumänien gewarnt. Das Schreckgespenst hat einen Namen: Infektiöse Anämie. In Rumänien unter den Einhufern anscheinend weit verbreitet. Die Ansteckung erfolgt durch Stechmücken, man kann sich also nicht schützen davor. Es gibt keine Heilung und keine Impfung dagegen. Betroffene Pferde werden bei uns getötet. Ich kann doch meine Ubi nicht in Lebensgefahr bringen! Ich war geschockt und zutiefst erschüttert! Bedeutete dies das Ende meines Traums? Ich habe Rat bei einer Tierärztin meines Vertrauens gesucht. Doch auch sie hat mir abgeraten mit dem Pferd in den Osten zu reisen.

 

Doch wenn ich nicht in den Osten kann dann fällt mein Ziel, das schwarze Meer weg. Ist es dann überhaupt noch interessant für mich so lange der Donau entlang zu reisen? Wo höre ich dann auf? Ich wollte sie doch bis zum Schluss begleiten. Es tat sehr weh mich von diesem Traum zu trennen. Es fühlte sich an wie Versagen. Hatte ich doch so vielen schon davon erzählt! Aber zu keiner Zeit habe ich generell in Frage gestellt überhaupt zu reisen. Jetzt wird eben aus dem großen Abenteuer ein etwas Kleineres. So wie es aussieht werde ich in Österreich und Deutschland bleiben. Vielleicht direkt vom Stall weggehen. Mal sehen. Es hat eine Zeitlang gedauert bis ich diese Strecke als einzig wahre loslassen konnte. Ist es nicht egal wo wir hingehen?

 

Wichtig ist doch, dass wir es tun! Mittlerweile bin ich wieder zuversichtlich und freue mich schon aufs losgehen!